Trading chart with man

23.01.2020 – Daily Report. Die Angst vor dem Corona-Virus ist zurück. Die Wall Street bröckelt, nachdem S&P 500 und Nasdaq 100 zunächst einmal mehr Rekorde markiert hatten. Auch die Broker am Frankfurter Aktienmarkt warten erst einmal im Seitenaus. Zumal am Nachmittag ein Strauß wichtiger Konjunkturdaten ansteht – darunter der Zinsentscheid der EZB.

Frankfurt zögert wieder

Der DAX notierte am Donnerstagmittag 0,4 Prozent im Minus bei 13.468 Zählern. Nach seinem gestern im frühen Handel markierten Allzeithoch hatte der Leitindex wieder zurückgesetzt.

Für Irritationen sorgten die harschen Töne aus den USA – Washington hat erneut mit Sonderzöllen auf europäische Autos gedroht. US-Präsident Donald Trump sagte im TV-Sender Fox, solle es im Handelsstreit mit der EU keine Einigung geben, würden 25-prozentige Strafzölle für Autos aus Europa eingeführt. Zudem verband US-Finanzminister Steven Mnuchin die Thematik auf dem Weltwirtschaftsforum in Davos mit den geplanten Digitalsteuern mehrerer Länder. Diese Abgaben würden vor allem US-Konzerne wie Google oder Amazon treffen. Mnuchin betonte, sollte es unfaire Digitalsteuern geben, würden die USA mit Auto-Zöllen antworten. Ansonsten erwartete kaum ein Broker in Frankfurt eine Änderung im Leitzins der Europäischen Zentralbank.

Asienbörsen im Minus

Auch die Anleger in Asien hielten sich im Seitenaus. Die Zahl der Todesfälle in China ist inzwischen auf 17 geklettert, die Behörden bestätigten fast 600 infizierte Patienten. Trotz der Abriegelung der Stadt Wuhan befürchten Anleger die Ausbreitung der Seuche – schließlich dürften Millionen Chinesen während der am Freitag beginnenden einwöchigen Mondneujahrsferien ins In- und Ausland reisen.
Der CSI 300 verlor 3,1 Prozent auf 4.004 Zähler. Und der Nikkei gab 1 Prozent nach auf 23.795 Stellen.

New York zaudert nach dem Hoch

Die Börsianer in New York nahmen nach einem neuerlichen Rekordlauf erst einmal Gewinne mit. Der Dow Jones Industrial verpasste zwar ein Allzeithoch und stand zur Schlussglocke minimale 0,03 Prozent niedriger bei 29.186 Punkten. Dagegen erreichten der S&P 500 und der Nasdaq 100 zwischenzeitlich wieder neue Höchststände. Der S&P 500 schloss 0,03 Prozent im Plus bei 3.322 Punkten. Und der Nasdaq 100 ging mit einem Gewinn von 0,2 Prozent bei 9.189 Zählern aus dem Handel.

Volte gegen die Fed

Unterdessen teilte Donald Trump erneut gegen die US-Notenbank aus. Deren Zinsanhebungen in der Vergangenheit seien große Fehler gewesen, sagte er dem amerikanischen Fernsehsender CNBC. Ohne die höheren Zinsen stünde der Dow Jones 5.000 bis 10.000 Punkte höher. Zugleich würde das US-Wirtschaftswachstum laut Trump bei etwa 4 Prozent liegen – das wäre fast doppelt so hoch wie für 2019 geschätzt. Wir sind gespannt, ob diese Kritik die Fed zu weiteren Zinssenkungen veranlassen wird.

Unverhofft kommt oft

Und noch einmal die dringende Warnung: Wenn Sie CFD oder online Aktien an den US-Börsen handeln, dann müssen Sie das Impeachment-Theater im Auge behalten. Eine unerwartete Absetzung von Trump kann einen massiven Kursrutsch auslösen. Das bestätigte gerade wieder indirekt Nigel Green, Chef der deVereGroup, das ist einer der größten Vermögensberater der Welt.

Der bullishe Finanzmarkt stehe der möglichen Amtsenthebung aktuell schlicht gleichgültig gegenüber, zitierte das Blog „Valuewalk“ den Manager. Normalerweise würde ein größeres geopolitisches Event wie der Prozess gegen einen US-Präsidenten Schockwellen in den Finanzmarkt jagen, urteilte Green. Doch diesmal sei es anders: „This is because investors see the likelihood of Trump being removed from the White House following a Senate trial as almost zero.” Unser Umkehrschluss: Eine Überraschung wäre ein massives Short-Event.

Das bringt der Tag

Der Kalender enthält heute einige interessante Termine, den Überblick finden Sie wie immer hier: Market Mover

Den Anfang am Nachmittag macht die EZB mit ihrem Zinsentscheid um 13.45 Uhr.

Um 14.30 Uhr folgen die wöchentlichen Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe in den USA.

Danach werden um 16.00 Uhr die US-Frühindikatoren gemeldet.

Zeitgleich läuft das Verbrauchervertrauen über die Ticker.

Und um 16.30 Uhr folgt der wöchentliche Ölbericht.

Die Bernstein-Bank wünscht erfolgreiche Trades!


Wichtige Hinweise:

Der Inhalt dieser Publikation dient ausschließlich allgemeinen Informationszwecken. Es handelt sich in diesem Kontext weder um eine individuelle Anlageempfehlung oder -beratung, noch um ein Angebot zum Erwerb oder der Veräußerung von Wertpapieren oder anderen Finanzprodukten. Der betreffende Inhalt sowie sämtliche enthaltenen Informationen ersetzen in keiner Weise eine individuelle anleger- bzw. anlagegerechte Beratung. Jegliche Darstellungen oder Angaben zu gegenwertigen oder vergangenen Wertentwicklungen der betreffenden Basiswerte erlauben keine verlässliche Prognose oder Indikation für die Zukunft. Sämtliche aufgeführte Informationen und Daten dieser Publikation basieren auf zuverlässigen Quellen. Die Bernstein Bank übernimmt jedoch keine Gewähr bezüglich der Aktualität, Korrektheit und Vollständigkeit der in dieser Veröffentlichung aufgeführten Informationen und Daten. An den Finanzmärkten gehandelte Wertpapiere unterliegen Kursschwankungen. Ein Contract for Difference (CFD) stellt darüber hinaus ein Finanzinstrument mit Hebelwirkung dar. Der CFD-Handel beinhaltet vor diesem Hintergrund ein hohes Risiko bis zum Totalverlust und ist damit unter Umständen nicht für jeden Anleger geeignet. Stellen Sie deshalb sicher, dass Sie alle korrelierenden Risiken vollständig verstanden haben. Lassen Sie sich gegebenenfalls von unabhängiger Seite beraten.

CFD sind komplexe Instrumente und gehen wegen der Hebelwirkung mit dem hohen Risiko einher, schnell Geld zu verlieren. 68% der Kleinanlegerkonten verlieren Geld beim CFD-Handel mit diesem Anbieter. Sie sollten überlegen, ob Sie verstehen, wie CFD funktionieren, und ob Sie es sich leisten können, das hohe Risiko einzugehen, Ihr Geld zu verlieren.