Der DAX sucht seine Richtung

Der DAX sucht seine Richtung

22.10.2019 – Daily Report. Gemischte Vorgaben für den Frankfurter Aktienmarkt: Einerseits hat eine überraschend starke Bilanzsaison die Wall Street nach oben gezogen. Auch gibt es neue, positive Signale im Zollstreit zwischen China und den USA. Andererseits bleibt die Lage beim Brexit verworren. Heute Abend wird es für Devisen-Trader wieder spannend im Sterling.

Angezogene Handbremse in Frankfurt

Der DAX ist stark in den Dienstag gestartet, um dann ein wenig abzubröckeln. Zuletzt hielt sich der deutsche Leitindex 0,1 Prozent im Plus bei 12.757 Zählern. Die Nachrichtenlage blieb unübersichtlich – sowohl Bullen als auch Bären fanden Argumente für ihre Positionierung.

Immer wieder neue Zollstreit-Hoffnung

Beim wichtigsten Börsenthema scheint es weiter voran zu gehen. Gestern äußerte sich US-Präsident Donald Trump zuversichtlich. Schließlich legte Trumps Wirtschaftsberater Larry Kudlow nach: Dem Sender Fox Business Network sagte er, die für Mitte Dezember geplanten Zollerhöhungen könnten zurückgenommen werden, wenn die Gespräche weiterhin gut liefen. Und dann ergänzte der chinesische Vize-Außenminister Le Yucheng, beide Seiten hätten einige Fortschritte in den Gesprächen erzielt. Solange sie sich gegenseitig respektierten, gebe es kein Problem, das zu groß sei, um gelöst zu werden.

Aufwärts-Potenzial für den Yuan

Allerdings bleiben sowohl die Amerikaner vorsichtig und halten noch an den verhängten Zöllen fest. Und andererseits drücken die Chinesen deswegen den Yuan, um die negativen Auswirken der Strafzölle mit billigeren Preisen für China-Waren im Export zu kontern. Für Devisen-Trader wird es aber möglicherweise bald interessant. Der Yuan wird laut der japanischen Großbank Nomura wohl nur noch eine Weile in einer engen Spanne rund um 7,0750 verharren. Das könne sich ändern, sobald Phase 1 des Trade-Deals unterzeichnet ist, glaubt der Leiter des Devisenhandels, Stuart Oakley. Er erläuterte CNBC via E-Mail, falls auf dem APEC-Gipfel in Chile Mitte November ein Deal herauskomme, werde sich der Yuan wieder der Marke von 7,00 annähern. Dazu müsste aber auch die Eliminierung der bestehenden Zölle ernsthaft diskutiert werden.

Steigende Kurse in Übersee

Angesichts der neuen Hoffnungssignale legten die chinesischen Blue Chips im CSI-300 um 0,4 Prozent zu auf 3.986 Zähler. Die Börse in Tokio blieb geschlossen, Nippon feiert die Inthronisierung von Kaiser Naruhito. Die Wall Street hatte gestern angezogen: Der Dow-Jones-Index schloss 0,2 Prozent fester bei 26.827 Punkten. Der S&P 500 legte 0,7 Prozent auf 3.006 Stellen zu und der Nasdaq Composite kletterte 0,9 Prozent auf 8.162 Punkte. Bleibt anzumerken, dass JPMorgan und Apple mit Rekordhochs brillierten.

Der Brexit-Krimi geht weiter

Derweil läuft die „Woche der Hölle“ im Brexit-Durcheinander weiter. In der Hoffnung auf einen geregelten Brexit hat GBPEUR seit Mitte August von 1,0725 auf 1,1630 im Hoch zugelegt. Dieser Trend ist aber in Gefahr. Laut „Guardian“ will Premier Boris Johnson nun einen zweiten Anlauf für sein Brexit-Gesetz starten.
Am heutigen Dienstag dürfen die Abgeordneten erstmals grundsätzlich den Entwurf des Austrittsgesetzes debattieren – die Aussprache läuft ab 12.30 Uhr deutscher Zeit. Gegen 20.00 Uhr soll die Abstimmung über den Zeitplan des „Withdrawal Agreement Bill“ anstehen. Dann steht im Commons wohl eine Sitzung durch die ganze Nacht an, um über etwaige Änderungsanträge zu beraten. Die könnten das Abkommen im Kern verändern und damit sabotieren, da es mit der EU ja schon verhandelt ist. Das Gesetz muss nicht nur bis Donnerstag von Unter- und Oberhaus in zweiter und dritter Lesung ratifiziert werden. Auch das EU-Parlament muss den Ratifizierungsprozess starten. Erst damit wäre ein fristgemäßer, geregelter Austritt greifbar nahe. Falls nicht, droht ein Chaos-Brexit.

Das bringt der Tag

Neben dem Brexit-Krimi stehen am Dienstag nur wenige wirklich relevante Termine an.

Um 16.00 Uhr werden zunächst die Verkäufe gebrauchter Immobilien in den USA im September gemeldet.

Um 22.30 Uhr laufen die wöchentlichen Rohöllagerbestandsdaten des American Petroleum Institute ein.
Zahlen melden unter anderem Procter & Gamble, United Technologies, United Parcel Service, McDonald’s und Texas Instruments.
Den Überblick finden Sie wie immer hier: Market Mover

Die Bernstein-Bank wünscht erfolgreiche Trades!

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